E-Rikscha-Fahrten für Senioren

Straubing ist um eine Attraktion reicher

Ab September 2025 können mobilitätseingeschränkte Personen durch die Stadt kutschiert werden – mit Unterstützung von ehrenamtlichen Rikscha-Fahrerinnen und -Fahrern. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Bürgerstiftung Straubing und „Freude durch Helfen“, der Spendenaktion der Mediengruppe Attenkofer.

Das Konzept

Ehrenamtliche bieten Bewohnerinnen und Bewohnern von Senioreneinrichtungen in Straubing kostenlose Freizeitfahrten an. In der Rikscha finden zwei Personen nebeneinander Platz, der Fahrer oder die Fahrerin sitzt dahinter. Die Kosten für den Kauf der Rikscha übernimmt dankenswerterweise die Aktion „Freude durch Helfen“.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen sind nicht mehr mobil und kaum noch in der Lage, ihr unmittelbares Umfeld zu verlassen. Mit der Rikscha können sie nun ihren Bewegungsradius deutlich erweitern – klimaneutral, kostenlos und ohne Hektik. Die Fahrten ermöglichen es älteren Menschen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Freiwillige Fahrerinnen und Fahrer begleiten die Seniorinnen und Senioren auf gemütlichen Ausfahrten durch die Stadt oder ins Grüne.

Dabei genießen die Teilnehmenden die frische Luft, die Möglichkeit, vertraute Orte wiederzusehen, und die persönliche Zuwendung während der Fahrten. Die Rikscha-Fahrten schaffen Momente des Glücks und fördern soziale Interaktionen – die Seniorinnen und Senioren fühlen sich weniger isoliert und stärker eingebunden. Bewohner von Seniorenheimen können so ihre früheren Lieblingsplätze besuchen oder einfach den Fahrtwind spüren und mit den Fahrern plaudern. Die Erlebnisse bringen Abwechslung in den Alltag, verbinden Generationen und fördern gegenseitiges Verständnis. Viele berichten sogar von einer stimmungsaufhellenden Wirkung, auch bei dementiellen Einschränkungen. Ein zusätzlicher Grund dafür ist die positive Resonanz der Menschen entlang der Strecke: Oft wird gelächelt und gewunken – und die Seniorinnen und Senioren geben die Freude strahlend zurück.

Standort der Rikscha

Die Rikscha wird in der Tiefgarage des Caritas-Seniorenheims Marienstift stationiert. Ein herzlicher Dank gilt den Verantwortlichen der Caritas, insbesondere Frau Angelika Schebelle und Frau Nicole Wiesmüller. Von dort aus fahren die Ehrenamtlichen die verschiedenen Seniorenheime in Straubing an.

Ehrenamt gesucht

Die Bürgerstiftung kann diese Projektidee nur verwirklichen, wenn sich genügend ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer finden. Freiwilliges Engagement ist von unschätzbarem Wert – gerade in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen. Ehrenamtliche übernehmen Verantwortung, bewegen vor Ort etwas und bewirken Nachhaltiges.

Die Tätigkeit als Rikscha-Fahrer ist sinnvoll, macht Freude und ist unabhängig vom Alter möglich. Probefahrten und technische Einweisungen sind selbstverständlich. Die gemeinsamen Fahrten bringen Jung und Alt zusammen, fördern Verständnis, Respekt und Wertschätzung und ermöglichen interessante Gespräche.

Herkunft der Idee

Das Konzept der Senioren-Rikscha stammt aus dem fahrradbegeisterten Dänemark. 2012 startete in Kopenhagen das erste Gefährt dieser Art. „Cycling uden alder“ (Radeln ohne Alter) verbreitete sich über ganz Skandinavien und kam schließlich auch nach Deutschland.

Landtagsabgeordneter a.D. Hans Ritt, der das Projekt mit initiiert hat, hat sich bereits als erster ehrenamtlicher Fahrer zur Verfügung gestellt und viele weitere Interessierte angesteckt.

Danke für die Unterstützung

Die Bürgerstiftung Straubing bedankt sich herzlich bei allen ehrenamtlich Engagierten – auch im Namen der zukünftigen Fahrgäste – und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit.